Rüti passt Energiekonzept sowie Energieplan den neuen Energie- und Klimazielen an

Rüti hat sich 2022 neue Energie- und Klimaziele gesetzt. Um diese zu erreichen, hat die Gemeinde ihr Energiekonzept sowie ihren Energieplan überarbeitet. Das Energiekonzept zeigt den Weg zu den Klimazielen auf. Der Energieplan gibt Auskunft darüber, wo und wie Rüti künftig mit Wärme versorgt werden soll.

Das Netto-Null-Ziel soll im Bereich der Wärmeversorgung bis 2045 und in der Mobilität bis 2050 erreicht werden.

Dies erfordert eine Transformation der Wärmeversorgung.

Mit der Zustimmung zur Klimaverordnung im Dezember 2022 setzten die Stimmberechtigten Rüti neue Energie und Klimaziele: Rüti soll möglichst bis 2040 das Netto-Null-Ziel erreichen und klimaneutral sein – jedoch spätestens bis 2050. Netto-Null ist auch das Ziel des Kantons Zürich. Die Gemeinde Rüti – Trägerin des «Energiestadt Gold»-Labels – zeigt nun auf, wie dieses Ziel erreicht werden kann: Im Bereich der Wärmeversorgung soll das Netto-Null-Ziel bis 2045 und in der Mobilität bis 2050 erreicht werden. Die Vorschläge dazu fliessen jetzt in einen Massnahmenkatalog ein, der jedes Jahr im Rahmen des Energiestadt-Controllings aktualisiert wird.

Das Energiekonzept

Das Energiekonzept zeigt, wo Rüti aktuell steht auf seinem Weg zu den vom Volk vorgelegten Klimazielen, und wie diese erreicht werden können. Im Jahr 2020 betrugen die Treibhausgasemissionen in Rüti 4.53 Tonnen CO2 pro Einwohnerin und Einwohner. Gegenüber dem letzten Bilanzierungsjahr 2013 nahmen die Treibhausgasemissionen um rund einen Drittel ab. Hauptverursacherinnen sind nach wie vor die Wärmeversorgung und die Mobilität. Die Reduktion von 2020 zum letzten Bilanzierungsjahr 2017 ist vor allem auf die coronabedingte, verminderte Mobilität zurückzuführen.

Nach dem Abklingen der Pandemie hat auch die Mobilität wieder stark angezogen. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Treibhausgasemissionen seit 2020 wieder angestiegen sind und sich aktuell auf ähnlichem Niveau wie 2017 bewegen. Entsprechend gross ist der Handlungsbedarf.

Schlecht messbar sind weitere Quellen für die CO2-Emissionen: Nebst der Wärmeversorgung und der Mobilität entstehen nochmals gleich viele Treibhaushausemissionen durch das Konsumverhalten der Bevölkerung. Diese konsumbedingten Treibhausemissionen sind jedoch schwierig zu bilanzieren. Sie werden deshalb nicht erfasst.

Verachtfachung der Solarstromproduktion bis 2050

Die Gemeindeverwaltung Rüti hat sich strategische Ziele in den Bereichen Wärmeversorgung, Mobilität und Solarstromproduktion gesetzt: Verglichen zu heute sollen die Treibhausgasemissionen aus der Wärmeversorgung bis 2045 um 90 % reduziert werden. Die Produktion von Strom aus Photovoltaik soll massiv erhöht werden: von heute rund 5 Gigawattstunden (GWh) auf rund 40 GWh bis 2050. Treibhausgasemissionen, die aus dem Verkehr stammen, sollen bis 2050 um 80% reduziert werden.

Die Zielsetzung folgt den Vorgaben der Klimaverordnung sowie der Evaluation des bestehenden Massnahmenkataloges. Der Massnahmenplan wird nun auf die neuen Zielsetzungen ausgerichtet und vor den Sommerferien veröffentlicht.

Der Energieplan

Der Energieplan zeigt, wo in Rüti künftig welche Energieform genutzt werden soll. Er unterteilt Rüti grundsätzlich in zwei Gebiete: in Gebiete, in denen der Wärmebezug künftig über einen Wärmeverbund erfolgen soll (Verbundgebiete) und in Gebiete, in denen primär Erdwärme genutzt werden soll. Zudem macht der Energieplan Aussagen zur Zukunft der Gasversorgung.

Der neue Energieplan definiert einen Grossteil von Rüti als «Verbundgebiet». So sollen Fernwärmeverbunde im Zentrum (Energieverbund Rüti Zentrum, im Bau), im Gebiet Sekundarschule/altes Spital oder beim Reservoir Laufenbach entstehen. Auch die Abwärme der Kehrichtverwertungsanlage KEZO soll als Fernwärme viele Rütner Quartiere heizen, frühestens ab 2028. Überall dort, wo keine Fernwärmelösung vorgesehen ist, soll primär Erdwärme genutzt werden.

Die Transformationsplanung

Im Energieplan ist festgehalten, dass in Rüti bis spätestens 2050 kein fossiles Gas mehr durch das Gasnetz fliessen soll. Eine Transformationsplanung soll nun aufzeigen, wie die geplanten Wärmeverbünde ausgebaut und welche Gasnetzteile in Rüti wann stillgelegt werden sollen. Die Transformationsplanung, die bis Ende 2024 vorliegen soll, konkretisiert damit den Energieplan.

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